Ein Spielhaus auf Stelzen für groß und klein

Haben Sie sich das sofort zugetraut, hatten Sie Erfahrung im Handwerk oder im Umgang mit Holz?

Uwe: Nein, ich hielt mich – ehrlich gesagt – für handwerklich unbegabt. Aber das hat sich so entwickelt und irgendwann lief es. Ich kann empfehlen, sich gleich gute Werkzeuge zuzulegen. Ohne meine neue Kapp- und Gehrungssäge wäre es sehr mühsam geworden, mit ihr war es ein Riesenspaß!

Daniela: Wir haben erstmal eine Recherche gemacht und sind dann auf einen Bausatz gestoßen von jemandem privat. Den haben wir für 29,- Euro gekauft und dann abgewandelt, was sehr gut funktioniert hat. Für die Dachvarianten haben wir sogar kleine Modelle aus Pappe gebaut, weil wir uns nicht vorstellen konnten, wie das Wasser abläuft und wie die Montage vonstatten geht.

Auf welche Schwierigkeiten sind Sie gestoßen?

Daniela: Das Spielhaus musste durch einen Winter kommen, ohne dass das Dach fertig war. Wir haben es so fertig gestellt, dass die Kinder schon auf der Plattform spielen und die Rutsche nutzen konnten, aber für den Winter musste eine geschlossene Lösung her. Die erste Lösung brach unter der Last des ersten Schnees in sich zusammen, also mussten wir doch ein provisorisches Dach anbringen. Und die Fenster konnten wir nicht wie vorgesehen aus Plexiglas machen, das ist seit Beginn der Corona-Pandemie einfach nicht zu kriegen.

Uwe: Beim Bau der Treppe brauchte es für die Stufen eine Nut in den Seitenwangen, die mich echt Nerven gekostet hat.

Zuerst habe ich mit einer günstigen Oberfräse versucht, die Nuten mithilfe einer selbstgebastelten Schablone auszufräsen, was nicht klappte. Dann habe ich die Kapp- und Gehrungssäge benutzt und damit die Aussparungen gesägt – das ging nicht, weil der Schubweg zu niedrig war, weil sie nur 11er Balken sägen kann und eine Rundung im Schnitt erzeugte. Mit Stechbeitel und der Handsäge kam ich auch nicht viel weiter. Erst die Japansäge brachte das gewünschte Ergebnis! Das war zwar anstrengend, aber wir kamen zum Ziel.

Warum würden Sie es trotzdem wieder so machen?

Uwe: Auf jeden Fall, ich bin richtig angefixt! Ich habe mich vom Laien zum Holzbauprofi entwickelt, zumindest für die Projekte hier rund ums Haus. Vom Carport über eine schicke Doppel-Sonnenliege bis zur Mülltonnenabtrennung habe ich seither ganz vieles aus Holz gefertigt und einen Riesenspaß dabei.

Daniela: Uns haben immer wieder auch Freunde vom Fach geholfen, ob es der Zimmermann war oder die Schreinerin. Wir haben viel dazu gelernt und hatten immer eine gute Zeit zusammen. Unser Carport wurde zur Holzwerkstatt und zu einem geselligen Treffpunkt, was auch den Kindern gut gefallen hat – es war immer was los und sie konnten „mitarbeiten“.